Zitat

Wer keinen Sinn im Leben sieht, ist nicht nur unglücklich, sondern kaum lebensfähig.
- Albert Einstein

www.pixelio.de, Fotograf: Marco Barnebeck

Leute kommen, Leute gehen

Mit diesem Titel möchte ich mich vorstellen:
Julian, Ablöse von Johanna.
Im gleichen Zug möchte ich mich bei ihr bedanken für die Idee und exzellente Ausführung rund um den Blog.
Ab nun kümmere ich mich ein Jahr lang um ihn. Den Blog.
So schön wie er ist.

Am 25. September, ab 19:00 Uhr wird wieder diskutiert.
Und zwar steigen wir nach der Sommerpause gleich heftig ein mit dem Thema Freiheit.
Unerschöpfbarer Diskussionsbedarf und Aktualität charakterisieren es, dieses Thema, welches nicht hundertprozentig definierbar scheint und möglicherweise ist.
Was bedeutet Freiheit? Lexika nach bedeutet sie die Unabhänigkeit von äußerem, innerem oder durch Menschen oder Institutionen (Staat, Gesellschaft, Kirche usw.) bedingtem Zwang.


Was bedeutet mir Freiheit, meiner Auffassung nach? Ist Freiheit ein Überbegriff? Wer ist frei dem Begriff der Freiheit nach? Habe ich jetzt frei?
Ja. Und deswegen beende ich nun diesen Post in der Hoffnung, dass sich konstruktiv beteiligt wird und wir nach dem Donnerstag mit Vorsicht an die Freiheit gelassen werden.

Gesprächscafé VIII, Thema: Sinn des Lebens

Warum fragen wir nach dem Sinn des Lebens? Im StudiVZ in der Gruppe „einewelt haus Magdeburg“ schreibt M.L.: „Der Wert eines Gutes bemisst sich an seiner Knappheit; [...] es ist doch vermutlich so, dass gerade die Endlichkeit des irdischen Daseins uns den Odem der Sinnhaftigkeit umschmeicheln lässt“. Wir denken also über den Sinn nach, weil unser Leben ein Ende hat. Oder krasser: das Leben hat nur Wert, weil man stirbt. Ein gruseliger Gedanke.

Und genau dieses Thema, haben wir am 26. Juni 2008 im Gesprächscafé „Mein Name ist Mensch“ beleuchtet: Der Sinn des Lebens. Eingeladen waren dazu der weitgereiste und in vielen Projekten aktive Rainer Buller (Vorsitzender des Kenya Help Sachsen-Anhalt e.V. und des Eine Welt Netzwerkes Sachsen-Anhalt) und die Soziologin und Politologin Anna Samol von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft. Beide sind ehrenamtlich tätig. Kann das zum Sinn des Lebens werden? Rainer Buller, der Sri Lanka und Kenya bereiste und das dortige Elend sah und dagegen ankämpfte, meint: „Ja, es ist ein Pfeiler des Sinns“.
Wenn man an den Sinn des Lebens denkt, stellt man als erstes fest, dass viel zu wenig darüber nachgedacht und das Thema lieber verdrängt wird. Viele Menschen berührt es einfach nicht mehr, in unserer Gesellschaft ist das Thema wenig etabliert.
"Die Menschen, die nicht über den Sinn des Lebens nachdenken, sind die wahren Nutznießer auf Erden.", wusste schon Hans Arndt.
Interessant ist dabei, dass „die eigenständige Frage nach dem individuellen Lebenssinn [...] als solche erst am Ende des 19. Jahrhunderts in der „populärwissenschaftlichen“ Philosophie [auftaucht].“, schreibt Wikipedia.
Eine Erklärung dafür wäre, dass die Menschen erst seit dieser Zeit überhaupt Zeit haben, über den Sinn nachzudenken. Sie müssen nicht mehr den gesamten Tag mit Arbeiten verbringen um ihr Überleben zu sichern. Erst seitdem Maschinen uns viel Arbeit abnehmen, haben wir den Kopf frei für schwierige Fragen und Gedanken an Sinn und Unsinn, ans Dasein. Denn zuerst müssen die Grundbedürfnisse gestillt werden, dann kommt Arbeit, Sicherheiten für’s Leben erringen, danach erst kann man sich mit philosophischen Gedanken beschäftigen.
Vielleicht ist auch die Religion „schuld“, die noch vor 100 Jahren in der Gesellschaft wesentlich etablierter, einen Sinn vorgibt bzw. anbietet über den man nicht mehr groß nachdenken braucht. Im Christentum ist das zum Beispiel die „Gemeinschaft mit Gott und untereinander im Leben, wie im bzw. nach dem Tod [...] erreichen. Voraussetzung ist hierzu das Leben in Liebe; das Buße, Umkehr und den Glauben an die Erlösung durch Jesus Christus, [...] voraussetzt.“ (Quelle: Wikipedia)
Böse Zungen behaupten dann auch: Wer den Sinn des Lebens nicht findet, wechselt zum Glauben. Der Glaube ist also nur ein Ausweichmanöver. Dabei muss man bedenken, dass die Gläubigen im Glauben ihren Sinn gefunden haben.
Für Tiere hat man schnell eine Definition bereit: Überleben, Nahrung, Erhaltung der Art. Die Biologie würde sagen, auch der Sinn des Menschen ist die Erhaltung der Art. Nun sind wir aber mit der Fähigkeit ausgestattet, denken zu können. Was nun?
Der Sinn des Lebens ist die Bedeutung der individuell gegebenen Lebenszeit eines Menschen. Er ist die „Deutung des Verhältnisses zwischen dem Menschen und seiner Welt“ (P. Tiedemann).“, definiert Wikipedia den Sinn des Lebens.
Für Anna Samol sind Begegnungen mit Menschen und all die Dinge, die man dabei erleben kann, der Sinn; Schöne Augenblicke, die Freude am Leben.
Ist der Sinn der Weg oder das Ziel? Dazu meint Rainer Buller: „Der Sinn ist, ein Ziel zu haben und den Weg dahin zu beschreiten“, die kleinen Freudemomente sind dabei nur das Sahnehäubchen.
Wichtig ist auch die Frage, ob man seinen Sinn überhaupt selbst definieren kann, oder ob er nicht von Gesellschaft, Prägung und Erziehung vorgegeben ist. Hinterfragen kann und sollte man stets, doch gegen diese Vorgaben wird man wenig unternehmen können.
Vielleicht ist es ganz einfach: Der Weg ist das Ziel. Y.H. führt im StudiVZ in der Gruppe „einewelt haus Magdeburg“ aus: „Der Sinn des Lebens ist für mich das Leben selbst. Können wir überhaupt einen Sinn finden, der ohne Leben möglich wäre? [...] Sinn des Lebens ist Inhalt, [...] der Weg. Egal womit gefüllt: Freude, Leid, Lernen, wachsen etc. das macht "Sinn"!“
Einige Menschen sehen den Sinn ihres Lebens auch gern in ihren Kindern, M.L. meint dazu: „Damit wird dem Kind 'ne unheimliche Verantwortung aufgebürdet, für den Sinn des Lebens der Eltern zuständig zu sein. Ich würde das nicht wollen, diese Vorstellung würde mich erdrücken, hätte was Zwanghaftes, Ferngesteuertes und in meinen Augen mit Elternliebe nix zu tun.“
Am Ende muss jedoch jeder individuell seinen Sinn bestimmen, dieser kann sich natürlich im Laufe des Lebens verändern. Worte die jedem dabei durch den Kopf gehen werden sind: Selbstverwirklichung, Liebe, Selbstbestimmtes Leben, Glück, Freundschaft, Familie, Kinder, Arbeit. All das gehört mit Sicherheit zum Sinn dazu. Doch jeder setzt seine Prioritäten anders und niemand hat das Recht zu sagen: „Du hast den falschen Sinn. Ich dagegen den wahren“, bewerten kann man natürlich.
Dennoch gibt es große Ziele, die für alle Menschen auf der Welt gelten und nur gemeinsam erreicht werden können: Frieden zum Beispiel, oder Gerechtigkeit und Gleichheit. Und natürlich sind wir auch ein Teil der Gesellschaft und sollten unseren Platz finden, bzw. unseren Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Auch das ist Sinn. Gemeinsam Arbeiten, nicht gegeneinander, leider sind wir dazu aber offensichtlich nicht in der Lage. Das bekräftigt auch Anna Samol. Es ist für sie nicht sinnstiftend, als Teil eines Ganzen zu wirken, doch sollte man auf die anderen achten und daran denken, dass man auch Teil der Gesellschaft ist. Rainer Buller ist der Meinung, jeder solle selbst entscheiden, ob er Teil des Ganzen ist oder nicht.
Abschließend noch ein Zitat von Émile Michel Cioran "Das ganze Geheimnis des Lebens läuft darauf hinaus, dass es keinerlei Sinn hat; dass aber jeder von uns dennoch einen ausfindig macht!".

Für die folgenden zwei Monate geht das Gesprächscafé in die Sommerpause. Das nächste Mal findet es am Donnerstag, den 25. September '08 um 19.00 Uhr im einewelt haus Magdeburg statt.

- Was ist der Sinn des Lebens?
- Was ist ganz besonders wichtig im Leben?
- Kann / sollte man den Sinn des Lebens an Personen festmachen...seien es Kinder, der Partner oder wer auch immer?
- Für was oder wen würdest du freiwillig sterben, also das Leben aufgeben?
- Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wenn ja, beeinflusst es den Sinn des Lebens?
- Ist es nicht sinnlos zu leben, wenn sich ein paar Jahre nach meinem Tod sowieso keiner mehr an mich erinnert?
- Wie findest du diese Vorstellung, dass sich 100 Jahre nach deinem Tod niemand mehr an dich erinnert?
- Muss man deshalb etwas ganz besonderes erreicht haben im Leben? Ein Buch geschrieben, Geschichte geschrieben, berühmt geworden als was auch immer,... oder was auch immer, damit sich die Nachwelt ein wenig länger an einen erinnert?! Oder ist das nicht erforderlich, weil mein Leben MEIN Leben ist und es mir völlig wurscht, ob in 100 Jahren noch jemand was mit meinem Namen anfangen kann?

Viel Spaß beim Nachdenken und Mitdiskutieren!
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Gesprächscafé VII, Thema: Freundschaft

„Ohne Freundschaft ist der Mensch arm“, betont Maher Fakhoury von der Vereinigung der Freunde Palästinas gleich zu Anfang unseres letzten Gesprächscafés am 29. Mai 2008.
Er war einer unserer beiden Gäste. Als zweite Gastdiskutantin war Maud Dubois aus Frankreich, die gerade ihren Europäischen Freiwilligendienst in Magdeburg leistet, eingeladen.
Maher Fakhoury, ein im Libanon aufgewachsener Palästinenser, kam zum Studium nah Deutschland und lebt seitdem hier.
Maud Dubois, die uns am Ende der Veranstaltung mit einem kleinen französischem Liedchen namens „San Francisco“ von Maxime Le Forestier, gespielt auf der Ukulele beglückte, stammt aus der Nähe von Strasbourg.
Der Einstieg wurde traditionell mit der Umfrage vollzogen, die auf den Straßen Magdeburgs durchgeführt worden war. Danach versuchten wir gleich eine Definition für Freundschaft zu finden, wobei wir feststellen mussten, dass das ziemlich schwer ist. Wikipedia bietet folgende allgemeine Definition: „Freundschaft bezeichnet eine positive Beziehung und Empfindung zwischen zwei Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt.“ Doch Maher Fakhoury betonte, dass Freundschaft mehr eine Gefühlssache ist und immer mit auf die Wahrheit angewiesen.
Für Maud Dubois bekam, vor allem durch ihren langen Auslandsaufenthalt, das Thema Freundschaftspflege eine ganz neue Wertigkeit: Um Freundschaft muss man sich kümmern, denn sie ist „wie eine Pflanze“. Sind dazu regelmäßige Treffen nötig, reicht Schriftverkehr oder bleibt Freundschaft einfach im Kopf und man muss sich gar nicht so sehr kümmern? Mal so und mal so, wird das sein. Dabei kommt ebenfalls die Frage auf: Ist die Zeit ein Faktor, der Freundschaft beeinflusst, oder nicht? Offensichtlich ist, Freunde begleiten einen eine bestimmte Zeit lang, kommen und gehen, manche bleiben, andere nicht. Außerdem ist zu beobachten, dass man in jungen Jahren in der Regel viel mehr Freunde hat, als wenn man älter geworden ist. Warum ist das so? Aus dem Publikum kam gleich der Einwurf, es läge an den schlechten Erfahrungen, die man im Laufe des Lebens mit „falschen Freunden“ macht, außerdem würde es immer schwieriger werden, Freundschaften aufzubauen. Sicher ist, dass die kindliche Offenheit im Alter nachlässt und dass Freundschaften aufbauen viel Arbeit bedeutet, aber auch, dass so was sicher sehr individuell verschieden ist. Sicher gibt es auch alte Menschen mit vielen Freunden und Kinder mit wenigen.
Doch was macht Freundschaft eigentlich aus? Ein wahrer Freund, sollte immer helfen, wenn man Hilfe braucht, er sollte für einen da sein und zuhören. Außerdem sollte er Vertrauen haben und man sollte ihm vertrauen können, dabei sind natürlich Glaubwürdigkeit und Wahrheit unabdinglich. Ganz einfach gesagt bedeutet Freundschaft Geben und Nehmen ohne dass man rechnet. Ein Freund muss gar nichts, man darf nichts von ihm erwarten (außer Vertrauen und Treue vielleicht), sonst ist es keine Freundschaft mehr.
Doch was nun ist der Unterschied zwischen einer Partner- und einer Freundschaft? Ist eine Partnerschaft automatisch eine Freundschaft? Ist mein Partner mein bester Freund? Nein, war die Grundessenz der Antworten, denn vom Partner erwartet man etwas, vom Freund sollte man nichts erwarten. Ein weiterer Punkt ist folgender: Partnerschaften trennen sich selten im Guten und meist für immer und endgültig, während ein Freund oft ein guter Bekannter bleibt.
An einer anderen Sache scheiden sich die Geister: Freundschaft zwischen den Geschlechtern. Die eine Seite behauptet, es ist gleichzeitig möglich und bereichernd, denn man erreicht mehr Austausch, die andere Seite hält dagegen, „wahre Freundschaft gibt es nur unter Männern“ bzw. unter Frauen.
Ein ganz wichtiger Punkt: Wie entsteht eigentlich Freundschaft? Die Sympathie ist wichtig, natürlich; und „Bekanntschaft ist die Grundlage für Freundschaft“, wie Maher Fakhoury bemerkte; aber muss sich zwingend zuerst eine Bekanntschaft entwickeln und daraus dann eine Freundschaft, oder geht es auch ohne diesen Zwischenschritt, wenn zum Beispiel die so genannte „Seelenverwandtschaft“ vorliegt? Geklärt ist nur, das natürliche und menschliche Streben nach Liebe und Anerkennung bewirkt die Suche nach Freunden.
Alles in allem, kann man sagen, Freundschaft hat Seltenheitswert. Freundschaft ist unabhängig von der Zeit, von Nutzen, Erwartungen und Treffen; „Freundschaft ist das, was ein Leben lebenswert und vollständig macht“, so Yvonne Hollmann.

- Was bedeutet Freundschaft für dich?
- Ist Freundschaft kulturabhängig?
- Was fällt dir zum Begriff „Freundschaft“ ein?
- Gibt es "wahre Freundschaft" und was ist dann demzufolge falsche Freundschaft?
- Muss ein "wahrer Freund" bestimmte Eigenschaften mitbringen?
- Was ist von dem Begriff „Geschäftsfreunde“ zu halten?
- Wo findet man die besten Freunde?
- Was wären wir ohne Freunde?
- Woran erkennt man den „wahren“ Freund?

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